Ankunft in London am Flughafen Heathrow (Tag 1 am Morgen – Teil 4)

Meine erste Tube kommt :)

Um kurz nach 9 Uhr ist unser Flugzeug dann in London auf dem Heathrow-Airport gelandet und zwar an Terminal 2. Aufgeregt sind wir aus dem Flieger raus und durch die üblichen Flughafen Bereiche, danach unser Gepäck abgeholt und gleich weiter gelaufen zum Touristik-Informations Center.

Passenger Validators an den Entry / Exit Gates der U-Bahn
Passenger Validators an den Entry / Exit Gates der U-Bahn

Im Internet hatten wir gesehen das direkt am London Heathrow Flughafen ein Travel Information Center ist. Warum Du das brauchst? Du brauchst es nicht, aber wenn Du wie wir eine Oyster-Card kaufen willst, dann kannst du’s da tun. Und wir hatten uns im Vorfeld bereits dafür entschieden eine Oyster-Card zu kaufen und keine Travelcard. Warum wir das getan haben? Bei der Oyster-Karte hast Du eine Prepaid Karte, mit der Du fast alle öffentlichen Verkehrsmittel in London benutzen kannst.

Du kannst die:

  • Tube (U-Bahn in London),
  • alle Busse,
  • Overground-Züge
  • und die Docklands Light Railway Züge (DLR)

benutzen. Eigentlich also alles und ich hab kein öffentliches Verkehrsmittel gesehen, wo Du keine Oyster-Card verwenden kannst. Du musst diese Karte bei Fahrten an an eine gelbes Terminal (passenger validators) halten an den Ein- und Ausgängen der Tube (entry & exit gates) und dann wars das schon. Im Bus sind die auch und natürlich auch an den anderen Verkehrsmitteln. Auf meinem Foto kannst Du die Gates sehen an einer U-Bahn Station.

Die sind überall und Du kommst überhaupt nicht in die Londoner U-Bahn rein ohne durch ein Drehkreuz mit einem solchen gelben Terminal zu laufen. In dem Moment wo Du die Oyster-Card über diesen gelben Validator am Gate hältst wird dann registriert das Du ein öffentliches Verkehrsmittel betreten hast. Beim Verlassen der Tube (oder Zug / Bus) musst du’s dann wieder drüberhalten, was Du aber eh musst weil Du sonst nicht durchs Drehkreuz kommst. Dann wird Dir die entsprechende Fahrt in Rechnung gestellt, der Fahrpreis angezeigt auf dem Display des Terminals, und von Deiner neuester Card abgezogen. Gleichzeitig zeigt es Dir bei einigen Terminals an wie viel Restguthaben Du noch drauf hast (nicht an allen).

So funktioniert die Oyster-Card – Kauf und Aufladung

Die Tube (U-Bahn / Underground) in London
Die Tube (U-Bahn / Underground) in London

Das kannst Du überall auch prüfen, wenn Du unsicher bist, aber wie gesagt meistens wird das beim rausgehen aus einer U-Bahn-Station auf dem Terminal angezeigt. Der Clou an dieser Oyster-Card ist, dass es in Zone 1 & 2 einen maximalen täglichen Fahrpreis (Daily anytime cap) gibt. D.h. egal wie oft Du hier öffentliche Verkehrsmittel benutzt, es wird maximal 6,50 £ abgezogen. Das Cap gibt es auch wenn Du mehr Zonen benutzt, aber es ist dann eben höher. Aber wir waren bis auf Außnahmen die meiste Zeit in der City wo dann Zone 1 und 2 ist.

Was ziemlich günstig ist wie ich finde, denn wenn ich in Stuttgart ein 2-Zonen-Ticket kaufe für die S-Bahn bin ich mit 2,80 Euro dabei. Darf dann aber nur einmal in eine Richtung fahren. Fahr ich hin und zurück bin ich schon bei 5,60 €. Aber mit der Oyster-Karte und der Tube kannst Du den ganzen Tag in den Zonen in London durch die Gegend fahren und zahlst maximal die 6,50 £.

Link zu mehr Infos
Hier findest Du die Caps für die verschiedenen Zonen auf der offiziellen Website in London: Zur Webseite >>

D.h. bei den Fahrten wird dann eben kein Fahrpreis mehr berechnet. Finde ich total gut das System und viel besser wie bei uns. Alternativ dazu kannst Du eine Travelcard kaufen. Diese wird auf vielen Webseiten angepriesen.

Hinweis zur Oyster Card versus Travelcard
Ich verrate Dir mal ein kleines Geheimnis: das wird deshalb so angepriesen, weil es hier Partnerprogramme gibt mit denen die Website-Betreiber Provision verdienen, wenn sie Dir eine solche Travelcard vermitteln. Oder ist Dir nicht auch aufgefallen, dass die Oyster-Karte zwar immer kurz erwähnt wird, aber meistens dann auf die Travelcards verwiesen wird 🙂 Das liegt daran. Mit der Travelcard bekommen die gute Provisionen, mit der Oyster Card eben nicht.

Und wenn einer noch sagt: Du musst sie nicht hier in Deutschland bestellen, sondern vor Ort einfach kaufen, dann verdient er natürlich gar nichts. Deswegen versuchen die diversen Webseiten diese Karten hier online zu vermitteln. Das wäre ja so ein Vorteil wenn Du die hier kaufst. Glaub das nicht! Es ist überhaupt kein Vorteil. Kauft eine ganz normale Oyster-Karte in London. Bei uns war das eben gleich am Flughafen in London Heathrow, wo die meisten Touristen aus Deutschland auch landen. An den anderen Londoner Flughäfen gibt es das natürlich genauso. Inzwischen gibt es sogar Automaten an den Du Dir eine neue Oyster-Karte kaufen kannst an den großen S-Bahn Stationen und an den Flughäfen.

Ach ja nur noch zur Info: Aufladestationen für Deine Oyster Card gibt’s (nahezu) in jeder U-Bahn-Station. Einfach Aufladebetrag am Terminal wählen und dann mit Cash oder mit Kreditkarte aufladen. Willst Du mit Bargeld aufladen, dann musst Du Dich an das Gerät stellen wo „Cash“ drauf steht. Ist ganz einfach zu erkennen, weil oben über diesen Aufladegeräten entweder „Cash“ steht „Credit Card“ steht, oder „Credit Card“ plus „Cash“.

Ach ja, noch ein kleiner Hinweis von mir: mein erster Versuch die Oyster-Karte aufzuladen scheiterte gleich. Warum? Weil, wie mir ein freundlicher Mitarbeiter an der U-Bahn Haltestelle erzählte, einige Cash-Aufladeautomaten die 5 £ Scheine nicht erkennen. So ein ähnliches Problem haben wir in Deutschland glaube ich auch mal mit den neuen Scheinen gehabt 🙂

Der freundliche Mitarbeiter hat mir dann sogar den Schein umgetauscht, was ich echt freundlich fand und ich hab’s dann so mit Cash gemacht. Meine Kreditkarte überall zu benutzen ist mir einfach unangenehm. Ich glaub da bin ich zu sehr deutsch. Und wahrscheinlich auch zu alt 🙂

Also mein persönlicher Tipp: Kauf Dir für den öffentlichen Nahverkehr in London eine ganz normale Oyster-Card. Du kannst natürlich diese Prepaid-Karte auch in Deutschland bestellen und man schickt Dir die dann per Post zu. Macht das aber bitte rechtzeitig und nicht drei Tage vorher. Im Prinzip kostet die dann genau das Gleiche. Wie Du den richtigen Aufladebetrag wählst und was noch zu beachten ist, findest Du in meinem umfangreichen Artikel zu den verschiedenen Card-Systemen in London. Dort findest Du auch eine FAQ von den am meisten gestellten Fragen, die ich per E-Mail inzwischen bekomme.

Artikel zur Oyster Card >>

Oyster-Karte erfolgreich gekauft und ab geht’s in die Tube

Meine erste Tube kommt :)
Meine erste Tube kommt 🙂

Am Flughafen Heathrow Terminal 2 gibt es direkt unten die U-Bahn Station. Einfach den Schildern Terminals 1-2-3 Underground Station folgen. Es ist wirklich super ausgeschildert. In ganz London übrigens. Heathrow liegt in Zone 6, aber Du kannst problemlos mit einer aufgeladenen Oyster-Card fahren.

Übrigens auch ein Punkt der auf vielen Webseiten hier in Deutschland und in Foren immer wieder falsch dargestellt wird. Ich weiß nicht ob aus Unwissenheit oder aus dem lächerlichen Versuch heraus ist, Euch irgendwelche Travel-Cards auf Provision zu verkaufen, aber es werden oft widersprüchliche Aussagen dazu gemacht. Also ich war da auch ein bisschen verunsichert, aber meine Frau hat sich gut informiert gehabt.

Fakt ist: Du kannst mit der Oyster-Karte von jeder Zone in London in jede andere Zone fahren, nur die Preise sind dann natürlich höher, je mehr Zonen du durchfährst. Du brauchst aber keinen Express oder sonst was zu bezahlen für viel Geld, sondern kannst mit Deiner Karte für wenige Pfund Flughafen (Zone 6) bis ins Zentrum mit Zone 1 fahren.

Perfekte Infotafeln in der Underground – Respekt, das haben wir nicht

Piccadilly Line Infotafel in der Underground
Piccadilly Line Infotafel in der Underground

Am Flughafen Heathrow fährt die Piccadilly Line (siehe Infotafel von Holborn auf dem Foto). Wer’s nicht weiß: in London hat jede Tube Linie einen eigenen Namen mit eigener Farbe. Zum Beispiel:

  • Piccadilly line,
  • Central line,
  • Jubilee line,
  • usw.

Wir mussten mit der Piccadilly line erst mal ins Zentrum fahren nach Holborn und dann mit der Central line zur Station Marble Arch, die praktischerweise direkt vor unserem Hotel liegt. Am Flughafen selber musste dir aber keine Gedanken machen, denn dort fährt nur die Piccadilly line. Und die fährt auch nur natürlich in Richtung London Zentrum. Nachschauen musst Du vorher nur immer, wo Du umsteigen musst in welche andere Linie, um in Dein Hotel zu kommen.

Da kann die S-Bahn in Stuttgart nicht mithalten – Schwaben sparen eben 🙂

Das Underground System in London ist um Längen besser wie bei uns in Stuttgart. Für andere Städte kann ich nicht sprechen, aber in Stuttgart ist das viel schlechter gemacht. Ist mir erst jetzt aufgefallen, nachdem ich mir mal mit offenen Augen angeschaut habe, wie bei uns alles markiert ist und dran steht. Und obwohl Deutschland der König der Schilder ist, was offiziell übrigens bewiesen worden ist, mit der höchsten Dichte von Verkehrsschildern, schaffen sie es nicht eine S-Bahn-Station auch für ausländische Touristen entsprechend klar in ihren Wegen darzustellen.

Als Beispiel dient mir hier einmal die S-Bahn-Station in Stuttgart Bad-Cannstatt. Hier steht unten nicht einmal welches Gleis jetzt welche Treppe ist. Du hast drei Treppen und dann viel Spaß 🙂 Wo welches Gleis ist musst Du eben wissen. Wenn ich es als nicht deutsch sprechende Tourist hierher komme, muss ich erst einmal drei Treppen ausprobieren, um zu sehen welches Gleis das dann ist. Außerdem weiß ich natürlich nicht auf welchem Gleis welche S-Bahn fährt, das kann ich nur einem Plan entnehmen, der weiter vorne angebracht ist und ungefähr 1000 verschiedene Zeilen enthält.

Wenn ich jetzt also wüsste wo ich genau hin will, dann kann ich dort nachschauen. Aber ich bin ja ausländischer Tourist (nehme ich jetzt mal an) und weiß das nicht und da wäre es sehr hilfreich wenn bei jedem Treppenaufgang – wie in London – eine schöne Tafel ist, wo draufsteht welche S-Bahn hier fährt und wo die hinfährt. Da wird nicht nur hingeschrieben wo die Endhaltestelle ist, was dir als ortsunkundiger eigentlich überhaupt nichts bringt, da Du keine Ahnung hast, sondern da steht wirklich jede einzelne Station drauf (siehe Foto oben links). Außerdem sind an allen Abzweigungen und Treppen diese Tafeln und Du kannst auf einen Blick sofort sehen wo fährt die Underground hin. Das macht die Sache wirklich super einfach. Anders wie bei uns! Muss ich leider mal sagen, auch wenn wir Deutschen immer glauben wir hätten den Apfel neu erfunden, so ist das leider nicht so. In sehr vielen Dingen können wir uns noch eine gute Scheibe von anderen abschneiden. Das wollen leider die meisten nicht wahrhaben.

Exkurs – Stuttgart 21

Wir buddeln lieber 15 Jahre ins Erdreich, um danach unserem Hauptbahnhof unterirdisch zu haben 🙂 Das bringt ja auch soviel. Kostet ja nur schlappe 20 Mrd. Euro. Aber gut, von Tafeln wirst Du als Initator nicht reich. Bei 20 Mrd. kann man den einen oder anderen Euro gut verdienen. Da haben dann alle was davon 🙂 [IRONIE]

Alle 1 bis 2 Minuten kommt eine Tube!

Das erst der erste Indiz wo ich gleich gemerkt habe das wie in einer Weltstadt sind war, dass echt jede 1 bis 2 Minuten eine Tube einfährt. Als Vergleich will ich Euch mal beschreiben wie das bei unserer Rückankunft am Stuttgarter Flughafen war. Wir kamen abends um ca. 21:00 Uhr am Flughafen an. Sind dann nach unten gelaufen um uns eine S-Bahn Fahrkarte zu kaufen, weil leider alle Car2Go am Flughafen leer waren. Übrigens mal ein kleiner Kritikpunkt, nachdem ich Euch schon so gelobt habe, liebe Car2Go Verantwortliche: Da standen ungelogen sieben Smarts und alle waren leer. Und das am Flughafen.

Auf jeden Fall haben wir dann ein Ticket gekauft und saßen dann ungelogen an der S-Bahn-Station am Flughafen in Stuttgart um 21:00 Uhr und waren die einzigen zwei Personen auf dem Bahnsteig. Da wurde mir unmittelbar klar, wieso viele Frauen die ich kenne, ungern alleine abends S-Bahn fahren. Weil in London ist es halt so: egal um welche Uhrzeit Du in die Tube gehst, die ist nie leer. Und der Bahnsteig ist nie leer. Hier sind immer Dutzende bis Hunderte von Menschen. Und zwar ganz normale Menschen.

Wenn Du bei uns abends um zu 23:00 Uhr in die S-Bahn-Station gehst, dann musst Du entweder in Selbstverteidigung gut gerüstet sein oder eben schmerzfrei. Als Frau würde ich mir das ehrlich gesagt auch überlegen, wenn ich so sehe was hier rumhängt. Und dazu kommt noch das in der Londoner Underground immer Personal ist. Bei uns nicht. Da sitzt Du alleine, wenn was passiert.

Fakt war: die nächste S-Bahn kommt in 15 Minuten. Das waren wir aus London gar nicht mehr gewohnt, weil wenn Du in London an eine Station kommst, dann komm spätestens 2 Minuten später die Underground. Meistens läufst Du da rein und kannst fast direkt einsteigen. Echt geil! Dafür sind die Wagen etwas kleiner und älter würde ich sagen. Und es rumpelt ganz schön. Bei so vielen Menschen musst Du dir halt auch was einfallen lassen.

Weiter im Reisebericht: Zum The Cumberland Hotel ins Zentrum von London >>

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