Auf dem Leicester Square und Piccadilly Circus (Tag 1 am Mittag – Teil 3)

Show auf dem Leicester Square

Und endlich sind wir da! Wir stehen direkt auf dem Leicester Square. Ziemlich viel los hier und natürlich fällt mir gleich in der Mitte des kleinen, begrünten Parks die Statue von William Shakespeare auf.

Show auf dem Leicester Square
Show auf dem Leicester Square

Von dieser hatte ich im Vorfeld schon gelesen. Die Statue von William Shakespeare steht in der Mitte vom Leicester Square Gardens seit 1874.

Denn dieser winzige grüne Park in der Mitte des Platzes ist der sogenannte Leicester Square Garden. Ich finde Garten ein wenig übertrieben, aber was soll’s. Irgendwas in London muss ja auch mal klein sein 🙂 Und um den Platz sind Restaurants und Cafés. Dazu ein Casino und ich sehe auch ein italienisches Restaurant.

Straßenkünstler auf dem Platz

Straßenkünstler in London

Der Leicester Square ist ein weltberühmtes Touristenziel in London und beherbergt auch einige der besten Straßenkünstler der Stadt. Wenn du auf der Suche nach einer lustigen und einzigartigen Art der Unterhaltung für dich und deine Familie bist, dann solltest du dir die Straßenkünstler am Leicester Square ansehen. Von Zauberern und Jongleuren bis hin zu Akrobaten und Feuerschluckern ist für jeden etwas dabei. Und bitte sei etwas großzügig und unterstütze die Künstler mit Trinkgeld für ihre erstaunlichen Leistungen.

Direkt auf dem Platz hat sich eine große Menschenansammlungen um einen Straßenkünstler gekreist. Er scheint eine lustige Show zu machen, denn die Leute lachen und applaudieren. Geile Atmosphäre muss ich sagen. Wenn Du bei uns in Stuttgart jemanden auf der Straße etwas machen siehst, dann ist es meistens einfach nur betteln. Eine Zeit lang hatten wir auch Frauen die mit vergammelten Kindern auf der Straße rumgesessen sind und die gehörten zu einer Straßenbande, die eine tolle Wohnung hatten aber mit ihren Kindern versucht haben Mitleid zu erregen. Wurde dann irgendwann auch von unseren Bürokraten durchschaut und nach Jahren später verboten.

Hinweis von Alex
Aber bei uns gibt es tatsächlich kaum richtige Straßenkünstler. Lohnt sich wahrscheinlich nicht im Herzen der Schwaben, denn ich muss nach vielen Jahren in Stuttgart zugeben, dass die Schwaben etwas geizig sind. Das ist kein Vorurteil!
Echt eine gute Unterhaltung :)
Echt eine gute Unterhaltung 🙂

Während ich noch darüber nachdenke warum das so ist, gehe ich näher ran mit meiner Frau um was zu sehen. Zum Glück bin ich 1,90 m groß und kann über die Menschenmenge schauen. Es ist ein Comedian, der wirklich eine lustige Show macht. Er bezieht das Publikum mit ein und anders wie bei uns machen auch einige mit.

Wir klatschen und lachen und schauen uns die Show 10 Minuten an. Da auch ein Straßenkünstler von irgendwas leben muss macht er dann eine Pause und stellt einen kleinen Behälter auf den Boden, in dem schon etwas Geld ist. Allerdings muss ich auch hier feststellen das zwar die meisten sich gut amüsiert haben, aber die wenigsten Geld reinschmeißen.

Vielleicht sind die Londoner ja auch so wie die Schwaben. Nur ein Spaß! Deswegen hohle ich zwei Pfund Münzen aus meiner Tasche und schmeiße die in den Behälter. Ist das jetzt zu wenig? Keine Ahnung. Allerdings habe ich vor das während meines London Aufenthalts öfters zu machen und deswegen denke ich sind zwei Pfund o. k..

Ein Tänzer ist gleich daneben.
Ein Tänzer ist gleich daneben.

Am anderen Ende vom Platz sehe ich schon den nächsten Straßenkünstler. Ein Tänzer, der einen Helm auf dem Kopf trägt und sich dann auf dem Kopf um die eigene Achse dreht. Und zur Musik in irrsinnigen Tempo rotiert. Ein Hammer! Ich würde schon nach der dritten Umdrehung vor Schwindel direkt umkippen. Aber er macht das fast 1 Minute geschätzt und dann steht dann ganz normal auf und reißt die Hände in die Höhe, um die Leute zum Klatschen zu animieren. Braucht er aber gar nicht weil alle schon schreien, gröllen und klatschen. Wir auch. Auch ihm schauen wir ein paar Minuten zu und schmeißen wieder ein paar Pfund in seinen Hut.

Auf den Fotos könnte ihr die beiden sehen.

M&M World

Direkt hinter dem zweiten Straßenkünstler fällt uns ein Shop ins Auge. Ein riesiger Glasbau in dessen Schaufenster laute lauter menschengroße M & M Figuren stehen. Als wir genauer hinschauen sehen wir das es die M&M World ist. Wahnsinn denke ich mir: M & M kenne ich nur aus der kleinen Packung im Supermarkt. In London gibt’s dazu einen Store mit mehreren 1000 m². Denn als wir reingehen sind wir schon wieder „geflashed“.

Riesige Figuren mit englischen Flaggen in der Hand, aber auch Flaggen aus Deutschland, Schweiz und Kanada etc. Man will ja auch was an die Touristen verkaufen 🙂

M&M Figuren und ein Buss

Drinnen stehen Busse im M&M Style gebaut und andere Figuren und Fahrzeuge. Überall glitzert und funkelt es und der Store ist wirklich geil gemacht. Ich frag mich so langsam warum es sowas bei uns in Deutschland nicht gibt. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Bei uns sind die Sachen immer ein bisschen nüchterner angelegt. Bei uns würde vor so einem Ausstellungsstück ein Schild stehen mit einem Aufdruck: „Nicht berühren, bei Nichtbeachtung erfolgt Anzeige„, oder so was ähnliches. In London kannst Du dich in den Buss reinsetzen und anfassen wie Du willts. Viele machen Fotos mit Ihren Kindern im Buss.

Vielleicht stimmen ja die Vorurteile. Wir Deutsche sind vielleicht ein bisschen prüde und langweilig. Aber vielleicht liegt es auch am Geld. Wir neigen ja ein wenig zum Geiz mal und solche Sachen kosten einfach viel Geld. Da muss man auch mal einfach geniessen und den Verstand abschalten. Natürlich ist es nur Show, aber eben eine geile Show. Davon werde ich in London noch viel haben, wie sich später rausstellt.

Wahrscheinlich ist es aber viel einfacher: wenn Du eine Stadt hast mit so vielen Menschen, dann lohnt sich eine solche Investition eben auch. In kleineren Städten lohnt es sich wahrscheinlich nicht. Außerdem sind hier verdammt viele Touristen jedes Jahr und Touristen neigen ja dazu für jeden „Scheiß“ Geld auszugeben. Denn man ist einfach in einer guten Stimmung, so wie ich jetzt auch. Allerdings stehe ich nicht auf M&M’s – sorry – und deswegen verlassen wir den Laden, um kurz darauf schon auf dem Piccadilly Circus zu stehen.

Der Piccadilly Circus

Auf dem Piccadilly Circus angekommen
Auf dem Piccadilly Circus angekommen

Wenn man vom Leicester Square die Coventry Street entlang läuft dann kommt man direkt zum Piccadilly Circus. Das war ja eines unserer Ziele, um dann wieder zurück zu unserem Hotel zu laufen.

Inzwischen sind wahre Menschenmassen unterwegs, wie ihr auf den Fotos sehen könnt. Nur zur Info: Hier entspannt entlang schlendern ist eigentlich gar nicht drin. Ich und meine Frau sind tiefenentspannt, aber dadurch das die Leute links und rechts an Dir vorbeirennen bist Du ständig irgendwie auf der Flucht. Wenn Du kurz anhalten willst, um beispielsweise ein Foto zu machen oder Dir einfach nur etwas anzuschauen, dann musst Du fast wie aus einer Rennschlange nach rechts heraustreten, um nicht überwalzt zu werden.

Ein guter Trick ist übrigens sich hinter einer typisch roten Telefonzelle zu stellen, weil dann die Menschenmassen ja nicht über deinen Weg laufen können. Das gleiche gilt für Laternen und ähnliche Vorrichtungen. Während ich die Fotos vom Piccadilly Circus mache, stehe ich direkt vor einer Touristentafel.

Ripley’s Believe it or Not! in London

Mini im Ripley's Believe it or Not!
Mini im Ripley’s Believe it or Not!

In einem Café habe ich mir noch kurz einen Cappuccino to Walk gekauft. Bei uns heißt das immer „to go“, aber hier in London habe ich das jetzt schon öfters gesehen „to Walk“.

Mit den unterschiedlichen Münzen komme ich noch nicht so ganz klar, aber es wird bestimmt besser werden. Deshalb zahle ich jetzt meistens mit Scheinen, die sind mir klarer 🙂 Aber irgendwann will ich natürlich auch das Kleingeld ausgeben.

Während ich den Cappuccino trinke und meine Frau einen Donut ist, schauen wir uns den Piccadilly Circus genauer an. Wir stehen direkt vor dem ziemlich bekannten Ripley’s Believe it or Not!.

Das gibt es übrigens auch in anderen großen Städten. Nachdem wir ein wenig rumgeschaut haben gehen wir kurz in das Ripley’s Believe it or Not! rein, um uns mal umzuschauen. Das ist so ein eine Art Vergnügungspark habe ich gelesen. Als ich reinkomme sehe ich einen total geil verzierten Mini Cooper. Natürlich habe ich Euch davon gleich ein Foto geschossen.

Der steht direkt im Eingangsraum vor dem Ticketschalter. Die Freiheitsstatue auf der Motorhaube macht jetzt nicht so viel Sinn in London, aber die gibt’s halt auch in New York. Auf dem Foto kommt es nicht so cool rüber, wie es Live aussieht. Er glänzt und funkelt wie verrückt. Für mehr interessieren wir uns allerdings nicht, da wir noch so viel vorhaben und eben nicht alles machen können. Deshalb gehen wir wieder raus, um weiter zu gehen.

Vor einem Gebäude gegenüber, Little Britannia steht über dem Eingangstür, tanzt ein als Londoner Karikatur verkleideter Unterhalter mit einer England Flagge herum und versucht die Menschen zu animieren dort hinein zu gehen. Muss englischer Humor sein denke ich mir, der ja bekanntermaßen etwas anders ist. Sieht skurril aus, ist aber irgendwie auch witzig. Aber da ich selber einen tiefschwarzen Humor habe fühle ich mich mit den Engländern vielleicht doch etwas verbunden. Später bei meinem London Aufenthalt sollte ich noch feststellen wie schwarz der Humor der Briten wirklich ist 🙂

Aber dazu später mehr…

Zeit zum Hotel zu gehen

Piccadilly Circus zur Regent Street
Piccadilly Circus zur Regent Street

Inzwischen ist es kurz vor 14:00 Uhr und wir beschließen jetzt nicht mehr so zu trödeln, sondern vom Piccadilly Circus aus, über die Regent Street wieder zu Oxford Street hoch zu laufen. Unser Plan ist nämlich schon vor 15:00 Uhr wieder bei unserem Hotel – The Cumberland – zu sein, um endgültig einzuchecken und uns ein wenig auszuruhen.

Meine Fußsohlen brennen und meine Füße tun weh. Zu meinem Glück geht es meiner Frau nicht viel anders. Außerdem sind wir inzwischen ein wenig müde, weil wir schon um morgens um 4:30 Uhr aufgestanden sind. Geschlafen haben wir nicht viel, weil wir beide ein wenig aufgeregt waren. Liegt wahrscheinlich am Alter 🙂

Über die Regent Street wieder zu Oxford Street

Deshalb gehen wir gerade über den Piccadilly Circus und laufen die Regent Street entlang. Diese ist mindestens genauso beeindruckend wie die Oxford Street und ist gesäumt von historischen, riesigen Gebäuden, die architektonisch wahrscheinlich jeden Architekturstudenten zum kreischen bringen würden. Mich beeindrucken sie auch. Die ganze Stadt hier riecht förmlich nach Historie und langer Tradition.

So langsam schwand mir warum die Engländer noch so traditionell sind. Sie haben einfach sichtbare Geschichte. Und das sieht man heute auch noch in der Stadt. In unserem Land wurde ja so ziemlich alles zerbombt im Zweiten Weltkrieg und deswegen haben wir diese Masse an historischen und wahnsinnig beeindruckenden, phänomenalen Gebäuden nur noch in Ausnahmefällen. Tja, selber schuld.

Zum Glück ist hier nicht alles zerbombt worden denke ich mir, während ich so durch die Straße flaniere. Merkwürdiger Gedanke eigentlich. Wie ich darauf komme ist mir jetzt auch schleierhaft.

Doch noch ein wenig Shopping

Da wir an einem Superdry vorbei laufen schaue ich mal kurz rein. Die T-Shirts von denen gefallen mir nämlich sehr gut. Zu meinem Leidwesen finden sich dann noch viele weitere interessante Geschäfte auf dem Weg, denen nicht mal meine Frau widerstehen kann. Also landen wir im Burberry, Hollister und noch ein paar anderen bekannteren Geschäften.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann wieder bei der Oxford Circus Station auf der Oxford Street angekommen. Da wir überhaupt keine Lust mehr haben jetzt noch zurück zum Hotel zu laufen gehen wir in die Station rein und fahren mit der Central line bis zur Marble Arch Station. Sind ja nur zwei Stationen.

Endlich die Füsse hochlegen :=)

Heilfroh endlich wieder bei unserem Hotel zu sein gehen wir zum Check in und danach auf unser Zimmer. Das Personal hier im The Cumberland ist wirklich super freundlich zu uns und das trotz meines gebrochenen Englisch. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die nette Mitarbeiterin beim Check in begeistert war, dass ich mit ihr auf Englisch quatschen konnte. Zumindest probiere ich es. Das meiste versteht sie offenbar auch und antwortet mir.

Ich bin froh das ich ein bisschen Englisch kann, wenn ich ehrlich bin. Denn sonst hätte ich wahrscheinlich ein Zimmer über der Baustelle bekommen – ohne Fenster. So machte sie sich die Mühe und sucht uns ein Zimmer raus, mit Fenster nach außen (gibt’s wohl auch Zimmer ohne Fenster nach außen) was sie mir auf dem Lageplan des Hotels erklärt. Ich bedanke mich und frage ob sie nicht ein Zimmer zur Great Cumberland Pl. hat mit Fenster. Sie sucht ohne Witz ein paar Minuten danach und dann hat sie eins für mich gefunden. Ich bin ja echt dankbar, da der Lärmpegel ja hier sowieso enorm hoch ist. Aber dazu später noch mehr.

Jetzt legen wir uns erst mal aufs Bett und ruhen uns aus 🙂

Nachher gehts gleich weiter…

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